22.11.2016
Nun ist es schon gut zwei Jahre her, dass die ersten zwei Bienenvölker vom erstaunten Fährmann der Nonnenwerth auf die Klosterinsel gebracht wurden. Im ersten Jahr erwarteten wir noch gespannt auf ein wenig Honig und hofften, dass die beiden Völker, durch das kleine Tannenwäldchen im Norden geschützt, gut durch den Winter kommen würden.
Wir lernten, dass die Bienen ausreichend Nektar, Pollen und Wasser auf der Insel fanden und hoch über den schmalen Rheinarm, rüber in die Wälder rund um den Rolandsbogen zur Sammlung und Bestäubung flogen. Im letzten Jahr konnten die Teilnehmer der AG am Tag der offenen Tür schon einige Gläser des besonderen Inselhonigs an begeisterte Eltern, Lehrer und Gäste verkaufen. So finanziell ausgestattet, konnten die Schüler und Schülerinnen der Bienen-AG des Gymnasiums gemeinsam mit dem AG-Leiter, Herrn Manfred Schmitz, die Anzahl der Völker an der Nordspitze der Insel durch Schwärme und Ableger erweitern.
Innerhalb der „Inselrepublik NANOA“ konnte 2015 auch im „Unternehmen HONIG-INSEL ausreichend Umsatz gemacht und Gehälter“ durch den Honigverkauf erziehlt werden. Zur Projektwoche 2016 fanden die ersten Gläser des frisch abgefüllten 2016er Klosterhonigs reißenden Absatz. Wie in den vergangenen Jahren werden die neuen AG-Schüler und Schülerinnen auch in diesem Jahr den Schwestern des Franziskanerklosters einige Gläser des deutschlandweit einmaligen Inselhonigs übergeben. Und auch für Kursteilnehmer, Eltern und Lehrer sind noch einige Gläser des Goldfarbenen – wie der Honig früher genannt wurde – vorhanden.
Im neuen Bienenjahr (von August 2016 bis Ende Juli 2017) werden die bisherigen Zander-Beuten auf das professionelle Einraumbeutensystem Dadantmod. umgestellt. In dieser modernen Betriebsweise können dann die AG-Schüler leichter das gesamte Bienenvolk einsehen und noch einfacher verstehen. Die Umstellung wird von Herrn Schmitz mit Unterstützung seiner wiesenkind®-Imkerei ermöglicht und durch den Imkervereins DER SCHWARM Königswinter e.V. gefördert.
Nach dem quantitativen Ausbau der Bienen-AG, soll neben der Qualität der Beuten auch die der Bienenvölker weiter gesteigert werden. Dazu wurde in den Sommerferien 2016 eine „gekörte“ (nach bestimmten Kriterien züchterisch ausgewählte) Königin mit ihrem kleinem Volk auf der Insel angesiedelt.
Ab 2017 durch eine moderne Beutenwaage in das bundesweite TrachtNet (des Fachinstitutes Bienen und Imkerei in Mayen) eingebunden, können alle Schüler/innen online u.a. die Gewichtsveränderungen, Temperaturen uvm. zu Projekt- und Forschungs-zwecken dieses Bienenvolkes jederzeit abrufen.
Einen wichtigen ersten Schritt, um bei mehr als vier Bienenvölkern jeden einzelnen Bien (so wird der Superorganismus eines Bienenvolkes genannt) zu verstehen, wurde von den Kindern bereits gemacht: Jedes Bienenvolk erhielt einen eigenen Namen:
An einem Tag sind die „Römer“ besonders stark, an einem anderen tragen die „Griechen“ sehr viel gelben Pollen ein. Das starke „Kelten“-Bienenvolk jedenfalls trug in diesem Jahr eindeutig den meisten Honig ein.
Die natürliche Fortpflanzung der Bienen durch Schwärme wird auch im nächsten Frühjahr eine wunderbare Herausforderung an die begeisterten Neuimker aus den 5. bis 9. Klassen für das kommende Bienenjahr werden. Mit oder ohne Schleier werden die praktischen Arbeiten an den Völkern von Herrn Schmitz geleitet.
An kalten Winter- oder Regentagen werden die theoretischen Grundlagen weiter vermittelt und die mechanischen Vorbereitungen (Rahmen einlöten uvm.) für das Frühjahr gemacht. Im Sommer werden wir auch einige Aktionen gemeinsam mit der Garten-AG durchführen (z.B. den Ausbau des Wildbienen-„Hotels“ und die Pflege des kleinen Weinberges auf der Insel).
Mit Freude und Spaß die Natur unmittelbar zu erfahren, mit allen Sinnen angstfrei wahrzunehmen. Und auch einmal innezuhalten und die oft verlorene Ehrfurcht vor den wunderbaren Zusammenhängen der Natur wiederzufinden, das erleben die Schüler und Schülerinnen in der Bienen-AG auf Nonnenwerth.
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Hier geht's zur Webseite Nonnenwerth: Artikel Bienen-AG auf Nonnenwerth